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3 www kunststoffmagazin de Hunderttausende Menschen sind am letzten Wochenende bundesweit gegen die AfD und rechte Bestrebungen auf die Straßen gegangen Eine Beteiligung von der sogar die Veranstalter überrascht waren Überrascht und gleichzeitig erleichtert hatte man zuvor doch den Eindruck gewinnen können dass Teile der Gesellschaft angesichts des Anwachsens der längst nicht mehr nur rechtspopulistischen AfD und des Rechtsrucks lethargisch resigniert hätten Doch das Bekanntwerden der Deportations-Pläne von Menschen ausländischer Herkunft aus Deutschland den AfD-Politiker zusammen mit Neonazis in einem Potsdamer Hotel diskutiert haben hat offenbar weite Teile der Bevölkerung wachgerüttelt Die Überzeugung dass es mit der Radikalisierung der Rechtsextremen so nicht weitergehen darf und die Sorge dass die Demokratie selbst inzwischen gefährdet ist hat sie auf die Straßen getrieben Das was sich rechts zusammenbraut stellt eine Bedrohung dar und zwar nicht nur für Menschen mit Migrationshintergrund „Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen Später war es zu spät“ hat Erich Kästner am 10 Mai 1958 in Hamburg bei der Tagung des PEN Deutschland anlässlich des 25 Jahrestages der Bücher verbrennung in einer Rede gesagt „Man darf nicht warten bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist Man muss den rollenden Schneeball zertreten Die Lawine hält keiner mehr auf “ Sehr wahrscheinlich wird die AfD jetzt nicht massenhaft an Anhänger innen verlieren eventuell werden sich diese sogar in ihrer Position bestärkt fühlen und auch das Gedankengut das die Partei erst groß gemacht hat ist ja nicht über Nacht verschwunden Aber es ist wichtig den Diskurs zu verlagern und den Rechtsextremismus der AfD in Fokus zu rücken Es ist wichtig zu demonstrieren dass diese Partei nicht für die „schweigende Mehrheit“ spricht wie sie so gerne behauptet sondern dass die Mehrheit rein gar nichts von Ausgrenzung und Hetze hält Es ist wichtig sich solidarisch zu zeigen mit all jenen die sich aufgrund rassistischer Vorfälle eventuell fragen wie lange sie noch sicher in diesem Land leben können Es ist entscheidend Gesicht zu zeigen und gegen Rassismus in all seinen Formen vorzugehen Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen aktiv gegen Rassismus einzutreten und eine Welt zu schaffen in der jeder Mensch gleichberechtigt behandelt wird Die Proteste vom Wochenende werden natürlich nicht auf Dauer so weitergehen aber sie sind ein gutes Zeichen Denn wir sind mehr Das bitter nötige Ende der Lethargie Annina Schopen Chefredakteurin aschopen@wekabusinessmedien de Editorial